Tag der Offenen Tür in der Kiesgrube Ringheim
Am vergangenen Sonntag war perfektes Wetter für einen Besuch des Erlebnistags in der Kiesgrube des Industriewerks Weber in Ringheim. Hier wurde viel geboten für Alt und Jung. Kieswerkkino, Baggerfahren sowie verschiedene Führungen zum Thema Naßauskiesung, Geologie und Hydrologie lockten zahlreiche Besucher aus Nah und Fern an.
Der Natur- und Vogelschutzverein Großostheim 1913 e.V. durfte sich an diesem Tag ebenfalls mit eigenen Führungen zum Thema Faszination Naturentwicklung beteiligen. Bernd Autengruber, ein fachkundiges Mitglied des Vereins führte ca. 15 Gruppen mit jeweils 10 – 20 Personen durch das weitläufige Kiesgrubengelände. Sogar der 1. Bürgermeister und der Geschäftsführer der Kiesgrube nahmen an der Führung teil. Zwei weitere Mitglieder des Vereins, Lothar Petermann und sein Sohn übernahmen die erforderliche Koordination der vielen Führungsgruppen. Vieles wurde entdeckt, erzählt, beobachtet und viele Fragen beantwortet. Auch entsprechendes Infomaterial konnte vor Ort studiert werden. Man erfuhr auch Geschichtliches, Wissen über Heilpflanzen und einiges aus der Tierwelt. Auch eine Wildpflanzenverkostung fehlte nicht! Wie schmecken die Wurzeln, Blätter und Samen der Nachtkerze oder der Wilden Möhre? Jeder konnte es mal probieren. Wie wird das Nachtkerzenöl aus den Samen gewonnen? Auch darüber wusste Autengruber zu berichten. Viele Schmetterlinge, wie der Schwalbenschwanz, der Waldbrettspiel oder der Kleebläuling, Wildbienen wie Mauer- und Sandbienen und sogar die seltene blauflüglige Ödlandschrecke konnte man entdecken neben vielen Haubentauchern, Blesshühnern und den Teichrohrsängern. Auch die Vielfalt der verschiedenen, vorkommenden Wildpflanzenarten wie Nachtkerze, Knopfkraut, Ruprechtskraut, Natternkopf, Wilde Möhre und Berufkraut beeindruckte die Besucher sehr.
Solche Naßauskiesungsflächen entwickeln sich über die Jahre zu einzigartigen Lebensräumen, die eine wichtige Rolle im Natur- und Artenschutz spielen. Feuchtwiesen, Teiche, und Uferzonen bieten Lebensraum für Amphibien, Insekten, Vögel und viele wertvolle, heimische Wildpflanzenarten.
Nach Ende der Auskiesung sollten deshalb solche Flächen unbedingt als wertvolle Biotope erhalten bleiben, die die Natur stärken und das Landschaftsbild bereichern. Dies stellt ein wertvoller Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität dar.
Der Natur- und Vogelschutzverein Großostheim bedankt sich bei der Geschäftsleitung der Kiesgrube Weber, Herrn Scholz, der eine Teilnahme des Vereins möglich gemacht und finanziell unterstützt hat.
Auf Grund des großen Interesses werden wahrscheinlich nochmals weitere Naturführungen in der Kiesgrube Ringheim durch den Natur- und Vogelschutzverein Großostheim im Frühjahr 2026 stattfinden.
Text: Natur- und Vogelschutzverein GO, Cornelia Petermann