Steinkauz – Bauanleitung Niströhre

 

Die Bestände des Steinkauzes sind seit Jahren rückläufig, weil immer mehr Dauergrünland
in Ackerflächen und Streuobstwiesen in Bauland umgewandelt wird.
Hauptnahrung des Steinkauzes sind Bodentiere der offenen Landschaft, vor allem
Kleinsäuger bis zur Maulwurfsgröße, aber auch Insekten und Regenwürmer, die
während der warmen Jahreszeit ca. 75% der Beutetiere ausmachen. Diese wiederum
benötigen als Rückzugsgebiet Knicks und Feldraine mit Strauchbewuchs.
Zur Bestandsminderung tragen aber auch die fehlenden Nistgelegenheiten in
alten Kopfweiden und Obstbäumen bei. Daher ist eine Niströhre mit Dachüberstand für Stein-
käuze eine wertvolle Hilfe. Sie nutzen sie als Brutplatz, aber auch zur Anlage von
Nahrungsdepots. Daher ruhig 2 Röhren im Abstand von 200 bis 300 m anbringen.

Ideal für den Bau einer solchen Röhre sind
alte Rolladen aus Hartholz. Die größte Bedrohung für das Gelege bzw. die jungen
Eulen stellen Marder dar. Daher darf beim Nistkasten ein Marderschutz nicht fehlen.
Naumann Naturgeschichte der Vögel Mitteleuropas Bauplan für einen Steinkauz-Nistkasten:
Material Dachlatten in Stärke von 2 bis 3 cm und einer Länge von 60 cm bis max. 150 cm. Dazu 4
Scheiben (16 - 18 cm Durchmesser, 3 cm Stärke) aus Hartholz und Dachpappe als Regenschutz.
Bauhinweise Beim Eingang dienen die doppelten Scheiben mit versetzten Öffnungen (A+B) als Marderschutz.    Durchmesser Einflugloch 65 mm. Die rückwärtigen Scheibe (C) hat eine Öffnung von
rund 10 cm für Kontrollzwecke. Die Abschlussscheibe (D) muss zum öffnen sein. Der Teildachüberstand
vorne sollte etwa 8 - 12 cm, hinten etwa 3 - 5 cm betragen. Die kleinen Löcher vorne (B) dienen zur Belüftung. Die Dachpappe sollte die Niströhre nicht ganz umschließen, damit Feuchtigkeit nach unten
entweichen kann.


Anbringung der Nisrtröhre
Sinnvoll ist die Anbringung auf einem alten Baumstamm in Richtung Ost/Südost in einer Streuobstwiese oder am Rande einer Wiesenlandschaft mit Knicks. Wird die Röhre unter einem Baumstamm angebracht, sollte ein Ast als Anflughilfe und als Sitzwarte für die Jungvögel unterhalb der Röhre befestigt werden. Zur Befestigung des Nistkasten kann ein breites Gitterband oder ein alter Sicherheitsgurt verwandt werden. Zwei dünne Äste unterhalb des Gitterbandes tragen dazu bei, dass das Gitterband nicht in den Baumstamm wächst. Als Einstreu (3 – 5 cm dick) hat sich eine Mischung aus Rindenmulch (alternativ fein gehäckselter Heckenschnitt) und Sägespänen bewährt. Als Ersatz kann man auch Mulch aus alten Kopfweiden und Obstbäumen verwenden. Den Nistkasten alle 3 - 4 Jahre reinigen.